Zeittafel

Die römische Besiedlung des Bauerndorfes Fischenich wird durch Funde auf der None, der heutigen Platzstraße, nachgewiesen. Möglicherweise stammt der Ortsname von einem hier ansässigen Römer namens Pescenius. Beim Bau der Bahnstrecke nach Trier fand man 1874 auf dem Acker „An der Vierzig“ einen römischen Steinsarg, weiterhin einen bleiernen Sarg, dazu Aschenkrüge, Tränenfläschen, Schlüssel, Ringe, Krüge usw. Die Namensendung „-ich“ geht auf das römische „-iacum“ zurück, was auf eine bestehende Siedlung am Villehang im Bereich von Fischenich und Kendenich bereits in vorrömischer Zeit hindeutet.

Plektrudis, Gemahlin von Pippin der Mittlere, Hausmeier von Austrasien, Beherrscher des gesamten Reiches aus dem Hause der Karolinger, schenkt dem Stift Maria im Kapitol zu Köln Güter und Ländereien in Efferen, Fischenich und Stotzheim. Damit war das Kloster in diesen Orten Erb- und Grundherr. Schirm- und Gewaltherr des Dorfes ist der Herzog von Jülich, Dorfvögte sind die Ritter von Vyskenich. Mittelpunkt des Lehnshofverbandes ist der Fronhof mit 400 Morgen Ackerland und Wald. Zu dem Verband gehören die Burg, der Zudendorfer-, Plettenburger-, Harfen- oder Kutzhof, der Karthäuser -, Frenzer- und der Konrader¬hof.

Bereits zu merowingischer Zeit wurde zu Ehren des hl. Martinus von Tours, gestorben 316 n. Ch., in Fischenich eine Kapelle gebaut.

Die Normannen lagerten vor Köln und plündern und brandschatzen die umliegenden Dörfer, so auch Fischenich.

Erstmals urkundlich erwähnt wird Fischenich in einer Urkunde des Erzbischofs von Köln, in der Otto de Viskenich und dessen Sohn Almarus als Zeugen benannt werden. Die Herrlichkeit Fischenich, 690 ha groß, gehört zum Amt Bergheim und gerät immer stärker in den Einflussbereich der Jülicher.

In diesem Jahr wird die Pfarrkirche als romanische dreischiffige Pfeilerbasilika errichtet. Die ursprünglich zu Efferen gehörende Pfarrei Fischenich erwarb aber bereits sehr früh alle Pfarrrechte und wurde als solche selbständig.

Die Burg, ein Rundling in ovaler Form mit vier Türmen und einer 6 bis 10 m hohen Ringmauer, wurde überwiegend aus Gussbetonblöcken der römischen Eifelwasserleitung gebaut. Die römische Wasserleitung verlief in Fischenich etwa im Bereich der heutigen Bonnstraße, von Brühl kommend bis zum Hermülheimer Burgpark und von dort entlang des Duffesbaches bis nach Köln. Zur Burg gehörten im Mittelalter ein freier Grundbesitz von 250 Morgen Land.


In diesem Jahr wird Hermanus als erster Pfarrer erwähnt.

Bedeutendster Repräsentant eines der stärksten Rittergeschlechter in unserer Heimat (welches vom frühen Mittelalter bis in die Hälfte des 16. Jh. nachgewiesen ist) ist Kuno (Konrad) von Vischenich, Kurkölnischer Uradel, der 1309 seine Burg zu einem Lehen des Erzstiftes Köln machte. Das Geschlecht derer von Vischenich war mit fast allen benachbarten Adelsgeschlechtern verwandt.

Ritter Kuno von Vischenich steht in Fehde gegen den Kölner Erzbischof, drei Jahre später wird er Schiedsrichter zwischen dem Erzbischof und der Stadt Köln.

Auf Grund eines Schiedspruchs des Grafen Gerhard von Jülich wird Ritter Kuno für acht Jahre Pfandherr und Amtmann von Burg und Stadt Brühl.

Ritter Kuno ist auch maßgeblich am Schlichtungsvertrag zwischen dem Erzbischof und der Stadt Köln von 1329 beteiligt. In einer späteren Urkunde wird Ritter Kuno der „Getreue und Mundschenk der Kölner Kirche“ genannt. Mitte des 16. Jh. endet die Geschichte der Fischenicher Ritter, die zur Zeit der Soester Fehde 1444/49 die im deutschen Reich herrschende Verwirrung nutzen, um als Raubritter die Straßen nach Bonn, Zülpich und Aachen unsicher zu machen. Außer den Burgherren gab es noch das Adelsgeschlecht von Zudendorf, genannt von Vischenich. Sie führten im Wappen zwei Fische und waren vermutlich mit den Burgherren verwandt.

Die Karthäusermönche erwerben den schon seit Römerzeiten besiedelten Weilerhof an der Stadtgrenze nach Brühl. Sie stauen den Weilerbach und legen Fischteiche an. Zu dieser Zeit war der Ortsname schon längst urkundlich bezeugt. Der Hof wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach zerstört.

Die Karthäuser kaufen auch noch den nach ihnen benannten Karthäuserhof, westlich der Pfarrkirche gelegen. Das im Volksmund „Alm“ genannte große Fachwerkhaus gehörte damals ebenso wie die beiden mittelalterlichen Fachwerkhäuser „An St. Martin“ zum Karthäuserhof. Der Hof wurde nach 1492 von den Brüdern Remboldus und Hartmannus de Greverode aus Rachsucht zweimal niedergebrannt und erst 1502 wieder aufgebaut. Die Brüder wurden hingerichtet.

Die größte Glocke der Kirchengemeinde St. Martinus wurde 1430 gegossen und gehört mit zu den ältesten Glocken Deutschlands. Sie trägt die Inschrift: „Johannes Baptist heißen ich – Zu Gottes dynst lyden ich – Al Unweder verdriben ich –Heinrich goys mich MCCCCXXX“.

Die Burg geht an Albrecht von Zweiffel über, einem Neffen Johanns von Vischenich. Durch Heirat und Erbfolge kam sie dann in den Besitz des Ritters Konrad Quad von Alsbach.

Die Kirche St. Martinus wird im Laufe der Jh. mehrmals erweitert und verändert, so auch 1523.

Vermutlich wurde die Fischenicher Burg im truchsessischen Krieg zerstört. Der Besitzer der Burg gehörte dem kurkölnischen Landtag an.

Die Bayern wollen Brühl erstürmen, wurden schmählich vertrieben und rächen sich stattdessen an Fischenich und raubten und stahlen.

Auch Holländer, Spanier und einheimische Truppen plünderten und brandschatzten Fischenich, welches in diesen schlimmen Zeiten sehr stark leiden muss.

Französisch-hessisch-weimarische Truppen bringen nach der Schlacht bei St. Tönis Köln, Zülpich, Brühl und die umliegenden Dörfer Not und Elend.

Gewaltige Hagelschläge vernichten die Feldfrüchte. Nicht nur die Soldaten, sondern auch die Natur brachten Hunger und Not.

Die Grenze zwischen Fischenich und Kendenich war nicht nur eine Ortsgrenze, sondern auch die Grenze der beiden Herrschaften Jülich (mit Fischenich) und dem Kölner Kurfürsten (mit Kendenich). Wegen einer Grenzverletzung durch die Fischenicher gab es Streit und handfesten Ärger, der dann juristisch beigelegt wurde.

Vagabundierende Franzosen, die damals im Rheinland gegen Holland kämpften, stehlen die alte Glocke von 1430 und versetzen sie in Köln für 350 Reichstaler. Franzosen, die sich erneut hier in der Gegend aufhielten, brachten sie 1686 wieder zurück.

Während früher der Küster die Kinder unterrichtete, erteilt um 1712 nachweisbar der Pastor den Unterricht. Als Unterrichtsraum diente ein angemietetes Zimmer in einem Privathaus.


In diesem Jahr erwarb der Grafen Wolff von Metternich zu Gracht die Burgruine nebst Ländereien. Bis ins 20. Jh. blieb sie im Besitz der Grafen von Metternich.


Anstelle des baufällig gewordenen Glockenturmes der Pfarrkirche wird ein neuer Glockenturm gebaut. Dieser Turm steht heute, 284 Jahre später, immer noch.


Nachweislich seit 1736, vermutlich aber schon viel früher, geht in Fischenich alljährlich an Pfingstmontag die Hagelprozession.

In diesem Jahr wurde das heute noch erhaltene Herrenhaus des Fronhofes gebaut. Hier tagte auch das Hofgericht, welches die Angelegenheiten der Großgrundbesitzer regelte. Um die Belange der kleinen Bauern kümmerte sich die Bauerbank.

Die Franzosen unter Napoleon kamen nach Brühl, Köln und den umliegenden Dörfern. Die Orte wurden zunächst von französischen Agenten verwaltet. Fischenich gehörte zum Kanton Brühl.

Bildung der Bürgermeistereien Hürth und Efferen durch die französische Verwaltung. Fischenich und der Weilerhof kamen zur Bürgermeisterei Hürth (mit Berrenrath, Gleuel mit Sielsdorf und Burbach, Hermülheim, Hürth mit Alstädten und Knapsack sowie Kendenich mit Kalscheuren).

Im Zuge der Säkularisierung wurde der Fronhof, bis dahin im Besitz des Stiftes Maria im Kapitol zu Köln, an die Familie von Groote verkauft.

Das Wegekreuz an der Ecke Gennerstraße/An der Fuhr trägt die historisch interessante Inschrift: „Ein entarteter Völkerstamm warf mich vol Verachtung darnieder. Ein gut Prinzip, für das ich bin, erhob mich Napoleon wieder 1806.

Fischenich hat 493, der Weilerhof 25 Einwohner, zusammen 518.

Die Gemeinde kauft ein Grundstück an der Gennerstraße und baut hier einen geräumigen Schulsaal nebst Lehrerzimmer.

Die Gemeindeordnung von 1845 erlaubte den Einzelgemeinden sich selbst zu verwalten. Fischenich mit dem Weilerhof wurde eine selbständige Gemeinde.


Der Männergesangverein Borussia wird vom Organisten der Pfarrkirche gegründet. „Borussia“ ist die neulateinische Bezeichnung für Preußen.

Der Schulvorstand kauft ein Grundstück und baut hier ein Schulhaus mit drei Klassen und einer Lehrerwohnung (neben der Gaststätte Casa Antica). 1873 wurde die Schule um ein viertes Klassenzimmer und einen Anbau mit Lehrerwohnung erweitert. Die später ebenfalls an der Gennerstraße erbaute „neue“ Schule wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und das alte Schulhaus, welches noch stand, wieder genutzt. Im Jahr 1866 besuchten 316 Kinder die Schule in Fischenich.

Das in diesem Jahr erbaute und von einem Park umgebene Herrenhaus des Weilerhofes liegt bereits auf Brühler Stadtgebiet. Die neugotische Backsteinvilla diente zeitweise als Altenheim, wurde dann von der Familie Bischoff, den Eigentümern des Weilerhofes, bewohnt und vor einigen Jahren privat weiterverkauft.

Gründung des Kirchenchores St. Cäcilia.


Die Einwohnerzahl beträgt rund 1887.

Bis 1920 wurden der Amtsverband Hürth und die Gemeinde Efferen mit Stotzheim in Personalunion vereinigt.

Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde 1888 begonnen. Das alte Kirchlein wurde abgebrochen, bis auf den alten Turm von 1728. Allerdings fehlte das Geld, um auch einen neuen, größeren Kirchturm zu bauen. Der erste Gottesdienst in der neuen Kirche war am 11.11.1890, am Fest des Pfarrpatrons, des. Hl. Martinus von Tours.

Nach den Gesangvereinen entstanden nun die ersten Turnvereine: In Fischenich der Turnverein Alpenglühn.

Bau der Köln-Bonner Eisenbahn mit Haltepunkt in Fischenich. Der Ort hat inzwischen 1.806 Einwohner.

Die 1894 gegründete Spar- und Darlehenskasse Fischenich erwirbt die Burgruine samt umfangreichem Grundbesitz.

Die Kölner Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse erwerben das Rittergut und errichten auf dem Burggelände das Nonnenkloster St. Josefshaus sowie ein großes Altenheim mit Klosterkapelle.

In Fischenich wird – noch vor dem Ersten Weltkrieg – nach der Idee des Schweizers Henry Dunant eine Sanitätskolonne gegründet.

Der heutige Vierkanthof „Weilerhof“ stammt aus dem Jahre 1911. Der Erbe und jetzige Eigentümer Wilhelm Bischoff hat den Hof restauriert, die in einem ehemaligen Pferdestall 1961 in Betrieb genommene Brauerei modernisiert und 2012 in einer früheren Stallung und nebst Remise eine Brauereigaststätte gebaut.

Die Einwohnerzahl beträgt rund 2460.

Die Nonnen pflegen ab diesem Jahr alte Menschen und schon vorher Säuglinge, bildeten junge Frauen in Hauswirtschaft aus und betreiben einen Kindergarten.

Gründung der Theatergesellschaft „Rheinperle“.

Die historische Orgel mit dem barocken Prospekt wurde umgebaut. Sie stammt vom Kloster Benden in Brühl-Heide und wurde 1975 ein weiteres Mal restauriert.

Bau der Gemüsebauschule.

Die Fischenicher Bauern gründen eine Obst- und Gemüseabsatzgenossenschaft und vermarkten ihre Erzeugnisse auf einer Versteigerungsanlage an der heutigen Raiffeisenstraße. Vorher mussten sie Obst und Gemüse nach Köln transportieren und dort verkaufen.

Die zu Beginn des Ersten Weltkrieges abgelieferten Glocken von 1711 und 1857 wurden 1929 durch drei neue Glocken ersetzt. Dazu wird der Turmhelm verändert und ein hölzernes Zwischengeschoss mit neuen Schalllöchern als neue Glockenstube eingebaut. So kommt es, dass der Kirchturm zu klein wirkt und proportional eigentlich nicht zur Kirche passt – ein Provisorium, an das wir uns inzwischen gewöhnt haben.

Die Einzelgemeinden Berrenrath, Fischenich (mit Weilerhof), Gleuel (mit Sielsdorf und Burbach), Hermülheim, Hürth (mit Alstädten und Knapsack) sowie Kendenich (mit Kalscheuren) schließen sich zur Großgemeinde Hürth zusammen. 1933 wurde Efferen mit Stotzheim eingegliedert. Zu diesem Zeitpunkt hat Fischenich 2.361 Einwohner. Im gleichen Jahr wird der „Verein für Rasenspiele“ (VfR) Fischenich mit zwei Senioren- und zwei Jugendmannschaften gegündet.

Gründung der Dorfgemeinschaft Fischenich.

Der alte Fischenicher Sportplatz wird abgebaggert. Der Braunkohlentagebau des Hürtherbergs und des Gruhlwerks stießen auf Fischenicher Gebiet zusammen und reichte bis an den Ortsrand von Fischenich heran. 1945 errichtete der VfR Fischenich Auf der Landau einen neuen, zunächst provisorischen Fußballplatz.
Bereits früher gab es einen Sportplatz auf dem heutigen Rosellenplatz. Dort wurde 1911 ein Kriegerdenkmal mit einem 7,5 m hohen Obelisk zum Gedenken an die Gefallenen der Kriege 1848, 1864, 1866 und 1870/71 errichtet. Das Denkmal wurde 1955/56 versetzt und beidseitig zur Erinnerung an die Gefallenen 1914 – 1918 sowie den Lebenden zur Mahnung 1939 – 1945 erweitert.
Der Name des Platzes erinnert an Robert Wilhelm Rosellen (1829 – 1909), Pfarrer in Fischenich von 1865 – 1887. Er war ein bedeutender Historiker und schrieb das Standardwerk „Geschichte der Pfarreien des Dekanates Brühl“, zu dem damals auch Fischenich gehörte.


Fischenich hat 3.697 Einwohner.

Die Gemeinde Hürth kauft den Fronhof mit Garten von den Erben der Eheleute Max Volkers und Maria, geborene von Groote.

Die Gemeinde baut an der Straße „Am Druvendriesch“ eine neue kath. Grundschule mit zehn Klassenräumen.. Die alte Volksschule wird abgerissen, das Grundstück verkauft und bebaut. Fischenich zählt zu dieser Zeit 404 Schüler. Das neue Schulgebäude erwies sich schon bald als zu klein und wurde um einen Querriegel erweitert. Erst vor wenigen Jahren erfolgte dann ein grundlegender Um- und Erweiterungsbau und die wiederum vergrößerte Schule erhielt ihr heutiges modernes und farbenfrohes Gesicht sowie erstmals eine Aula.

Die drei nach dem Ersten Weltkrieg angeschafften Glocken läuteten nur bis 1943. Dann fielen sie dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Sie konnten erst 1955 ersetzt werden und komplettieren nun mit der alten Glocke von 1430 (Schlagton e’) das Geläut der Pfarrkirche St. Martinus mit der Tonfolge fis’, gis’ und a’. Damit sind reizvolle Klangkombinationen möglich.

Gründung der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiß Fischenich.

Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Fortstwirtschaft nutzt das Gebäude und die umliegenden Felder der früheren Gemüsebauschule für wissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiet der Gemüsekrankheiten und Unkrautvernichtung. 1985 wurde die Anstalt nach Braunschweig verlegt und das Gebäude an einen Landwirt verkauft.

Die Einwohnerzahl beträgt jetzt 4665.

In Fischenich gibt es 54 landwirtschaftliche Betriebe sowie 41 Handwerksbetriebe.

Schließung der Versteigerung. Die nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend unrentabler gewordene Obst- und Gemüseversteigerung fusioniert mit der Versteigerung in Roisdorf. Während das frühere Versteigerungsgebäude mit der Uhr noch erhalten ist und an einen privaten Käufer veräußert wurde, wurden die übrigen Gebäude und Werkstätten abgerissen und mit Reihenhäusern bebaut.

Die zu klein gewordene Pfarrkirche wird durch ein breites Querschiff erweitert. Das Langschiff und der alte Turm bleiben dabei nahezu unverändert. Die historische Orgel bekommt einen neuen Platz auf einer freigewordenen Säule im Seitenschiff.

Hürth erhält die Stadtrechte und das dörfliche Fischenich wird zum Stadtteil.
Die Cellitinnen, die seit der Jahrhundertwende in Fischenich gelebt und gewirkt haben, leiden unter zunehmenden Schwesternmangel und müssen auch die Niederlassung in Fischenich schließen.
Ein Großbrand ruiniert am 8. Dezember 1978 den Saal Hülsenbusch. Bühne und Innenraum brennen völlig aus, Mobilar und Einrichtung werden ein Opfer der Flammen. Unter der Regie der Dorfgemeinschaft bauen die Fischenicher Vereine mit Zustimmung der Besitzerin Gertrud Hülsenbusch den Saal in monatelanger Arbeit zügig wieder auf. Schon am 30. Oktober 1979 konnte der restaurierte Saal von Pfarrer Krause im Rahmen einer Feier eingeweiht werden.

Der Kindergarten, der von den Cellitinnen geleitet wurde, wurde vom Klostergelände in eine frühere Stallung direkt neben dem Herrenhaus des Fronhofes verlegt. Dann im Jahre 1961 baute die Kirchengemeinde einen neuen, größeren Kindergarten an der Bauerbank. Dieser Kindergarten wurde später erweitert und im Jahr 2010 zu einer integrativen Kindertageseinrichtung (Familienzentrum St. Martinus) umgebaut.

Sämtliche Gebäude des früheren Klosters werden abgerissen und die Burgruine mit Reihenhäusern eingerahmt, deren Lage dem früheren Burggraben nachempfunden ist.

Das Martinushaus, das neue Pfarrheim der Fischenicher Kirchengemeinde, wird eingeweiht.

Die Kindertagesstätte “Sonnenland“ wurde 1996 als zweigruppiger Kindergarten in städtischer Trägerschaft eröffnet. Die Einrichtung befindet sich in der Heinrich-Fuß-Straße 11 in einer Sackgasse. Sie befindet sich in einem Wohngebiet in Hürth-Fischenich. Damit erhilt Fischenisch seinen zweiten Kindergarten.

2001 startete der Umbau der Grundschule Hürth Fischenich. Architekten und Bauplaner erstellten die Pläne für die Modernisierung der Räumlichkeiten und die Erweiterung des Schulgebäudes. Ziel war es, die Schule an die aktuellen pädagogischen Anforderungen anzupassen und die räumlichen Kapazitäten zu erhöhen.

Die Einwohnerzahl beträgt rund 5000.

In der Nacht zum 1. August 2009 brennen weite Teile eines ehemaligen Bauernhofes an der Bonnstraße Golfanlage und Gastronomie bis auf die Grundmauern nieder. Den Flammen zum Opfer fällt auch das gesamte Lager der KG Blau-Weiß Fischenich mit historischen Erinnerungsstücken, Pokale, Urkunden, Fahne, Uniformen, Noten, Instrumente und vieles mehr. Es wird Brandstiftung vermutet; die Täter werden nie gefasst.

Auf dem neuen Baugrundstück „An den vier Höfen“ in Hürth-Fischenich konnten im Jahr 2010 die Bauarbeiten beginnen. Die ersten Spatenstiche im Jahr 2010 besiegelten die Erschließung des Gebietes. Am südwestlichen Rand des Ortes hatten bereits Vermessungsarbeiten begonnen, und bald schritt dort die Erschließung für die Wohnbebauung voran.
Auf rund 42 000 Quadratmetern Fläche entstanden etwa 100 neue Wohnhäuser. Damit wuchs der Stadtteil Fischenich um etwa 250 Bewohner. Die Vermarktung der Grundstücke hatte damals bereits begonnen und erfolgte über die Raiffeisenbank Fischenich-Kendenich und den Bauträger INKONIUS Bau. „Die Bauunternehmen reservierten etwa 30 der 100 neuen Grundstücke“, erklärte Geschäftsführer Stefan Boecker damals. Den Namen ‚An den vier Höfen’ verdankt das Wohngebiet dem Erinnerungssymbol eines ehemaligen Besitzers, der sich daran erinnerte, dass an dem Gebiet früher tatsächlich einmal vier große Höfe standen.

Im Jahr 2013 wurde in Hürth-Fischenich der neue Fröbel-Kindergarten „Wasserkäfer“ in der Neubausiedlung eröffnet. Diese Einrichtung bereichert seitdem das Bildungsangebot für die jüngsten Einwohner der Stadt, indem ein dritter Kindergarten hinzukam. Der moderne Kindergarten bietet eine liebevoll gestaltete Umgebung, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist. Mit innovativen pädagogischen Konzepten fördert der Kindergarten die individuelle Entwicklung und Kreativität der Kinder.

Helmut Görtz

Quellen:

Geschichte der Stadt Hürth
Dr. Manfred Faust, Stadtarchivar, J.P. Bachem Verlag, Köln, 2009

Hürther Heimat, Heft 75 (1996)
Manfred Germund: Fischenich – Historische Entwicklung und zeitgenössische Deutung
Heimat- und Kulturverein Hürth, Druck Stohrer-Druck, Pulheim

Die Geschichte der Pfarreien des Dekanates Brühl
Robert Wilhelm Rosellen, J.P. Bachem Verlag, Köln 1887

Hürth – Wie es war, wie es wurde
Clemens Klug, Heimatverein der Gemeinde Hürth, Robert Steimel Verlag, Köln, 1961

Hürth – Kunstschätze und Denkmäler
Clemens Klug, Heimat- und Kulturverein Hürth, Verlag Stohrer, Hürth, 1978

Siegel und Wappen – Burgen und Schlösser im Landkreis Köln
Johann Köllen, Hans Kisky, Robert Steimel, Robert Steimel Verlag, Köln, 1966

Jubiläumsschrift „100 Jahre Pfarrkirche St. Martinus Fischenich“
Kath. Pfarrgemeinde St. Martinus, Hürth-Fischenich, Stohrer-Druck, Hürth, 1990

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